Zeitheftungen – Buchorte

„Vor mir liegen Schichtungen aus Rätseln geschöpft, versiegelte Geheimnisse, zu lesen, zu schauen. Ich entblättere Verhülltes, das verhüllt bleibt. Sieben alte Bücher hier auf meinen Arbeitstischen, mehr als 5.000 Jahre, ein alpines Zeitgefühl.“

So brachte es Gerhard Mevissen auf den Punkt, als er 2008 auf Einladung von Professor Schmidt aus der Kölner Dombibliothek begann, sich mit kostbaren, alten Handschriften zu beschäftigen und an den ehrwürdigen „Buchorten“ Bilder in moderner Sprache zu gewinnen.
Diese Art Bildsuche am alten Buch verfolgt er bis heute und hat sie auch auf den Buchbestand anderer Bibliotheken ausgeweitet.

Professor Schmidt beschreibt das Projekt auf diese Weise : „Vor Ort erfolgte die intensive Betrachtung der ausgewählten Objekte, wurden zahlreiche Skizzen, Notizen und Gedanken im Künstlerbuch notiert und mit weichen Bleistiften behutsam Abnahmen und Frottagen verschiedener Bucheinbände gefertigt. Im Atelier wurde dieses Rohmaterial dann in zahlreichen Schritten weiterbearbeitet, zeichnerisch vertieft und abstrahiert.“