Über die Dörfer
Vor einem alten Fachwerkhaus,
aufwändig restauriert, wie es Zugezogene tun,
sitzt eine Frau,
zwischen ihren Beinen ein Cello ohne Saiten.
Ihr Kopf kahl. Ihre Haut grau. Ihre Augen hellblau.
Der Blick scheint in eine innere Ferne einbestellt.
Der geschwungene Holzkörper lodert warmtonig
vor ihrem langen Abendkleid:
Geflammtes Ahornrot wie eingebettet in Enzianblau.
Großartige Konzerte hatte sie früher darin gegeben.
Ihre rechte Hand fährt langsam und sanft über das Cello,
als streiche sie über ihren Bauch.
Zu mir herüber weht eine zerbrechliche Anwesenheit.
In ihr atmet eine Anmut,
die intensiv um die Kostbarkeit von Leben weiß,
für Gesunde so unerreichbar.
Der Himmel darüber hält sich bedeckt.
Er erscheint aussichtsreicher als gemeldet.
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